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Der Feuerwerk Wettbewerb - Wieso, weshalb, warum

Seit der Einführung des sog. Verbund- oder Systemfeuerwerks (mehrschüssige Batterien, Vulkanfächer usw.) in der Klasse II ist es auch für Privatleute möglich, eindrucksvolle und dramaturgisch ansprechende Kleinfeuerwerke zu Hochzeiten, runden Geburtstagen und vergleichbaren Anlässen zu realisieren. Ausgehend von dem Abbrennspaß in der Silvesternacht entwickelt sich in Deutschland eine Hobby-Feuerwerker-Szene: Privatleute gestalten an Silvester oder mit Ausnahmegenehmigung zu besonderen Anlässen während des Jahres durch das gekonnte Zusammenstellen und Abbrennen von Feuerwerksartikeln der Klasse II schöne Kleinfeuerwerke, die sich an den künstlerischen Vorgehensweisen und Grundsätzen professioneller Pyrotechniker orientieren.
Auch beim Drachenfest gab es die Tradition, ein kleineres Feuerwerk oder Feuerwerkskörper der Klasse II als Unterstützung für die Nachtfugshows zu verwenden. Da dieser Programmpunkt sehr gut bei den Besuchern des Festes ankam, entstand die Idee, mehrere Feuerwerke dieser Art zu zeigen und so auch den "Hobby Pyrotechnikern" in der Feuerwerks Szene die Möglichkeit zu geben, Ihr Können einmal vor einem größerem Publikum zu zeigen. Die Idee des Wettbewerbs war geboren.
Um eine Chancengleichheit zu gewähren wurde im Konzept festgelegt, das alle Teams das gleiche Budget von 725 Euro zur Verfügung gestellt bekommen. Mit diesem Geld können die Teams, die aus drei bis 5 Mitgliedern bestehen, Artikel von einem Artikelpool bestellen, der von verschiedenen Herstellern der Feuerwerksindustrie zusammengestellt wird, wobei jeder Hersteller maximal 20 Artikel in den Pool eintragen darf. 2006 unterstützen den Wettbewerb die Herstelle Comet, Keller, Nico und Weco, so dass den Teams ein Artikelpool mit 80 verschiedenen Artikeln zur Verfügung steht.
Die Teams müssen dann mit diesen Artikeln die Choreografie entwickeln, das Feuerwerk selbständig aufbauen und abrennen. Alle diese Vorgänge werden dabei von einer Fachjury beurteilt, die später den Wettbewerbs-Sieger ernennt.

Die wichtigsten Regeln für die Feuerwerke

Die verwendeten Artikel (ausgewählt aus der Artikel-Poolliste) bis zum 12.8.2004 zu nennen.

Das vereinbarte Budget pro Team in Höhe von 725 Euro darf dabei nicht überschritten werden.

Die Teams bekommen ihre benötigten Artikel vom Veranstalter am Wettbewerbstag zur Verfügung gestellt.

Das Feuerwerk muss mindestens eine Länge von 5 Minuten haben und sollte nicht länger als 8 Minuten dauern.

Es dürfen nur Artikel aus der Artikel-Poolliste verwendet werden, sowie 15 freie Artikel der Klasse II.

Die Artikel dürfen nicht umgebaut oder manipuliert werden.

Eigenbauten / Umbauten sind strengstens verboten und führen zur sofortigen Disqualifikation.

Artikel dürfen nicht elektrisch oder pyrotechnisch (mit Litze, Stoppine oder Tapematch ) verleitet werden.

Das Abbrennen der Feuerwerkskörper geschieht manuell mittels Anzündlichtern (z.B. WECO Bengal Duo).

Für alle beteiligten Feuerwerker (Hobby- und Profi-Feuerwerker) besteht am Tag ihres Feuerwerks absolutes Alkoholverbot bis nach dem Abbau ihres Feuerwerks/ihrer Geräte.

Das Feuerwerk muss innerhalb des fest vorgegebenen Zeitfensters (18.00 – 21.00 Uhr) aufgebaut werden.

Jedes Team baut sein Feuerwerk selber auf.

Die Vergabe des Abbrennplatzes und Reihenfolge für das Abbrennen wird ausgelost.

Am Abbrennplatz besteht absolutes Rauchverbot!



Das Abschlußfeuerwerk

Im Gegensatz zu den Klasse II Feuerwerken, die im Rahmen des Wettbewerbes abgebrannt werden, handelt es sich beim Abschußfeuerwerk, um ein Feuerwerk der Klasse 4. Diese Feuerwerkskörper dürfen nur von ausgebildeten Pyrotechnikern
abgeschossen werden. Da in Rodgau nicht das Budget vorhanden ist, einer Firma den Auftrag für ein solches Feuerwerk zu geben, fragte man wieder bei dem sogenannten 'Dreamteam' an, ob es auch nach 2005 und 2006 wieder bereit war, eine Closing Show in Rodgau abzubrennen.
Beim Dreamteam handelt es sich dabei um eine Gruppe von ausgebildeten Feuerwerkern oder Helfern, die freiberuflich bei verschiedenen Feuerwerksfirmen in ganz Deutschland helfen und nur eine Leidenschaft kennen - die Pyrotechnik.
Für alle Mitglieder war es sofort selbstverständlich , in Rodgau wieder "ehrenamtlich" zu arbeiten und zum Teil Ihr eigenes Material zu sponsorn.
Seit 2005 wird die Closingshow vom Dreamteam geplant, designed und abgebrannt. Jedes Jahr sahen jeweils über 15.000 völlig begeistere Zuschauer hier Shows, die wohl zu den besten Feuerwerken gehörte, die man in Hessen bewundern kann.
Seit Juli bereite sich das Dreamteam rund um den Showdesigner Patrick Braun nun vor, um die Show der Jahre 2005 und 2006 zu toppen.
Eine solch lange Planung ist dabei notwendig, da es sich beim Abschlußfeuerwerk um ein Pyromusical handelt. Von einem Pyromusical spricht man, wenn die einzelnen Effekte genau zum Takt der Musik abgeschossen werden. Um dieses zu erreichen, bekommt jeder Effekt einen eigenen Zünder. Mit einer speziellen Software wird dann errechnet, wann die 'Bombe' gezündet werden muss, damit der Effekt passend zur Musik am Himmel erscheint. Im Schnitt fallen so für eine Minute Feuerwerk ca. 4 Stunden Programmieraufwand an. Doch das ist nicht alles, denn die so programmierte Show muss noch aufgebaut werden. Anders als bei Klasse II Silvester Feuerwerken, werden hier keine Raketen aus Flaschen geschossen, sondern sogenannte 'Bomben'. Diese Bomben, die eine Durchmesser von 75mm - 150mm haben , werden dabei aus sogenannte Mörser-Racks abgefeuert.
Daher werden dei 12 Pyrotechniker des Dreamteams zunächst die ca. 300 Mörserracks aufbauen, diese dann mit den Bomben bestücken, die dann anschließend einzeln an die Zündanlage angeschlossen werden. Damit das Feuerwerk in Rodgau pünktlich um 21.45 losgehen kann, müssen die Pyrotechniker fürh aufstehen, denn Sie müssen bei diesem Aufwand bereits um 8.00 morgens beginnen.

Show Designer: Patrick Braun

Sound Engineer: Michael Newiger

Produktion: Dreamteam

Verantwortlicher Pyrotechniker: Michael Newiger Magic-Fireworks

Zündtechnik: Explo Funkzündanlage mit 6 Modulen a 70 Kanäle



links: Klasse II Silvester Batterien (max 200 Gramm Effektsatz)
rechts: Klasse 4 Batterie (200 Gramm bix 30 Kg Effektsatz)  
links: einige Klasse II Bombenrohre Kaliber bis 60 mm ; max 200g Effekt ; Steighöhe ca. 50 Meter ; Durchmesser ca. 30 Meter
rechts: Großfeuerwerksbomben Kaliber hier bis 150 mm - bis 10 KG Effekt Ladung ; Steighöhe bis 220 Meter ; Effektdurchmesser ca. 200 Meter ; Abschußgeschwindigkeit ca 280 Km/H; Schubkraft ca. 12 Tonnen